Während klassische Jobbörsen wie StepStone oder Monster nach wie vor eine Rolle als Recruiting Plattformen spielen, vollzieht sich parallel ein Bedeutungsaufschwung der Talentnetzwerke: Recruiting Plattformen wie LinkedIn oder Xing bieten nicht nur Stellenanzeigen, sondern ermöglichen Unternehmen die kontinuierliche Interaktion mit potenziellen Kandidaten. Durch redaktionelle Inhalte, Jobanzeigen und personalisierte Nachrichten kann eine ganzheitliche Ansprache gelingen: Active Sourcing und Direct Messaging, also die direkte Ansprache von Kandidaten, gehören zu den wichtigsten Methoden auf Recruiting Plattformen.
Recruiting Plattformen nutzen dabei KI, um sowohl den Unternehmen als auch den Talenten maßgeschneiderte Vorschläge zu machen. Die Algorithmen analysieren dazu Lebensläufe, Interessen und Kenntnisse und gleichen diese mit den Anforderungen freier Stellen ab. Weil immer mehr Menschen über das Smartphone auf Jobsuche gehen, optimieren die Recruiting Plattformen ihre Webseiten und Apps für mobile Endgeräte, um Bewerbungsprozesse so einfach und schnell wie möglich zu gestalten. Dies schließt auch die Möglichkeit ein, sich per One-Click-Bewerbung oder über mobile optimierte Karriereseiten zu bewerben.
Nicht zuletzt durch die Pandemie ist Video-Recruiting zum essenziellen Bestandteil der Recruiting Plattformen avanciert. Virtuelle Bewerbungsgespräche machen den Bewerbungsprozess für Unternehmen und Talente flexibler und weniger aufwändig. Experten sehen auf den Recruiting Plattformen für die kommenden Jahre eine noch größere Bedeutung der IT-gestützten Bewerbungen und prognostizieren den verstärkten Einsatz von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) im Recruiting. Über die Recruiting Plattformen könnten Unternehmen dann VR nutzen, um potenziellen Bewerbern realistische Einblicke in ihren zukünftigen Arbeitsplatz zu geben. So könnten Bewerber beispielsweise virtuelle Rundgänge durch die Büros machen oder an Simulationen von typischen Arbeitssituationen teilnehmen.
Gamification, also der Einsatz von spielerischen Elementen im Recruiting, wird auch auf Recruiting Plattformen kommen. Dann durchlaufen Bewerber spielerische Aufgaben, um ihre Fähigkeiten und Eignung für eine freie Stelle zu testen. Besonders in der IT- und Kreativbranche wird diese Methode schon eingesetzt, um die Talente durch kreative und technische Aufgaben herauszufordern. Ein solches Konzept könnte zukünftig breiter genutzt werden, um Talente in unterschiedlichsten Branchen anzusprechen.
Die Bedeutung von ethischem Recruiting wird auch auf den Recruiting Plattformen weiter zunehmen: Unternehmen setzen zunehmend auf Diversität und Inklusion – nicht nur um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, sondern auch um eine breitere Talentbasis zu erreichen. Recruiting Plattformen werden verstärkt darauf achten, dass ihre Algorithmen keine unbewussten Vorurteile (Bias) reproduzieren.